Reisetagebuch

Eintrag 1: Willkommen in Phandalin

Unsere Abenteurer wurden auf dem Dreieberpfad über Phandalin von dem reisenden Händler, dem Günstigen Gustav und seiner wortkargen halborkischen Leibwache Gortark Starkarm begleitet. Die Nacht verbrachten wir an der Kreuzung, wobei Faldur misstrauisch die gesamte Nacht Wache hielt, weil er dem Ork nicht traute. Er hatte zwar kurz die Augen zu, als der Rest der Truppe aufgewacht ist, doch selbst Ortark bestätigte, dass der Zweg tapfer durchgehalten und nicht geschlafen hat. So tapfer!

Am nächsten Morgen zog der Handelswagen richtung Osten weiter, während wir nach Süden Richtung Phandalin abbogen. Auf unserem Weg dorhin entdeckten wir eine verlassene, heruntergekommene Mühle. Dort sahen wir auf einen verletzten Manticore, der untypischerweise außerhalb des Gebirges umherstreifte und “Gieb” rief, während eine patente Frauenstimme ihm ab und an Widerworte gab.

Unter der Führung unseres Schleich-Experten Edwin schlichen wir uns nach und nach in die Mühle und konnten Kontakt zu der Frau aufnehmen. Als wir dann versuchten, die Beweggründe des Manticors bei diesem zu erfragen, als wir uns in der Mühle in Sicherheit befanden, machte dieser sich vom Acker. Vermutlich, weil er überrascht war, dass mehr Leute als erwartet in der Mühle waren. Die Frau war dankbar und stellte sich als Adabra Gwynn vor, eine Hebamme und Tempeldienerin die aus Phandalin neulich in diese Mühle gezogen war. Schnell konnten wir ihr klar machen, dass sie sicherer ist, wenn sie mit uns zurück nach Phandalin geht. Beim Verlassen der Mühle waren wir auf heimlichkeit bedacht – allerdings kam es zu einem unglücklichen Vorfall, als Ermach bei einem Sturz aus dem Fenster einige von Adabras Heiltränken zerbrach. Glücklicherweise überlebte er knapp, und die Tränke wurden zur Nebensache.

Die Ankunft in Phandalin enthüllte die Aushänge des Bürgermeisters, der Adabra zurückbringen wollte. Ermach versuchte vergeblich, die Belohnung zu erhöhen, doch der ängstliche und paranoid wirkende Bürgermeister schob ihnen nur die vereinbarten 25 Goldmünzen unter der geschlossenen Tür, durch die er kommunizierte, durch.

Adabra war von dem Täuschungsversuch wenig angetan, und obwohl sie ursprünglich zugesagt hatte, auf ein Bier mit in die Taverne zu kommen, ließ sie uns sitzen – und das obwohl wir ihr sogar ihre Heiltränke nachgetragen haben, als sie diese in unserer Obhut vergaß.

In der Taverne trafen wir dann auf Toblin Steinhügel, den freundlichen Tavernenwirt, der uns ein Zimmer versprach, wenn Ermach abends seine Kunststücke für die Gäste präsentierte.

Am Abend machte Edwin die Ansage für Ermach und bemühte sich sogar darum noch ein kleines Trinkgeld zu sammeln – nachdem er sich mehr oder minder heimlich in der Abwesenheit des Wirtes hinter der Bar umgesehen hatte. Ermach begann mit seiner Show. Größtenteils lief es gut, doch beim spektakulären Finale, als Ermach seine Bälle quer durch die Taverne schmiss und sie mit Federfall auffangen wollte, stürzte er unglücklich von einem der Tische.

Faldur unterhielt sich inzwischen mit Gortark, der traurigerweise enthüllte, dass Günstiger Gustav vom Drachen getötet worden war. Tolle Leibwache…

Eintrag 2: Auf ins Gebirge

Zum Ende des Auftritts tauchte Lorandis Mooslicht in der Taverne auf, ein geheimnisvoller Magier, der großzügig Wein ausschenkte, um neue Bekanntschaften zu schließen. Die Abenteurer und Lorandis tranken zusammen und genossen den Abend, wobei Edwin und Lorandis relativ tief ins Glas schauten. Lorandis entschloss sich, seine magischen Künste vorzuführen und beschwor eine Illusion eines kleinen Drachens, der durch die Taverne flog. Nette Idee, doch die Dorfbewohner, die bereits in Angst und Schrecken vor dem echten Drachen leben, fanden die Nummer weniger prickelnd. Es wurde Zeit, dass wir uns zurückziehen.

Am nächsten Morgen beschlossen wir, uns um einen weiteren Anschlag des Bürgermeisters Wester zu kümmern. Eine Gruppe von Zwergen, die eine verlassene Mine im Südwesten erkunden, sollten vor dem Drachen gewarnt werden. Insbesondere Faldur war es wichtig, dieser Mission Priorität einzuräumen.

Wir machten uns auf den Weg und während Faldur später eine kurze Pause zum Pinkeln nutzte, hörte er plötzlich Babygeschrei. Er folgte dem Geräusch und fand eine Frau mit ihrem Sohn vor. Während er mit ihr sprach, wurde er von einem Ork angegriffen – doch dank seiner guten Reflexe, seiner Kraft und Kampfeskunst machte er mit dem Ork kurzen Prozess.

Durch die Aufruhr wurde auch der Rest von uns auf die Situation aufmerksam, und während Edwin gewissenhaft den Ork durchsuchte, kümmerten sich Lorandis und Ermach um die Frau. Sie hatte ein blaues Auge und erzählte ihnen, dass sie aus Phandalin geflohen war, weil ihr Mann sie geschlagen hatte. Angeblich wegen einer schlechten Show, aber wahrscheinlich eher wegen dem Schrecken, den Lorandis mit seiner Drachenillusion ausgelöst hatte…

Die Abenteurer überzeugten Gerda davon, dass es sicherer sei, mit ihnen zu reisen, da sie sich nach einem sicheren Ort sehnte.

Während einer nächtlichen Rast bemerkte Edwin den Manticore erneut, den wir bereits von der Scheune kannten. Wir ließen ihn ziehen aber beschlossen, ihn beim nächsten Zusammentreffen besser zu bekämpfen, damit er uns nicht früher oder später einzeln oder auf falschem Fuß erwischt. Als der Manticore während der nächsten Wache tatsächlich schon wieder auftauchte, führte dies zu einem erbitterten Kampf, bei dem sogar Faldur an seine Grenzen kam. Glücklicherweise gelang es ihnen, das gefährliche Biest zu besiegen, bevor dies den Zwerg verschleppen konnte.

Nach dieser anstrengenden Begegnung erreichten wir schließlich die alte Mine, und suchten uns erschöpft eines der verlassenen und heruntergekommenen Gebäude aus, um dort unsere Wunden zu lecken. Edwin improvisierte eine kleine Falle aus Murmeln als Warnsystem und die Gruppe hoffte fest darauf, ungestört wieder zu Kräften kommen zu können…

Eintrag 3: Die Zwergenmine

Während Ermachts Wache entdeckte er einen Brief von Lorandis, der sich entschied, Gerda Holzer nach Leilon zu begleiten.

An meine treuen Weggefährten Edwin, Ermach und Faldur,

Mit einem schweren Herzen schreibe ich euch diese Zeilen, während wir uns nach unserem kurzen gemeinsamen Abenteuer wieder trennen. Es waren schon jetzt wahrlich unvergessliche Zeiten, die wir miteinander verbracht haben, und ich bin dankbar für jede Herausforderung, die wir gemeinsam meistern werden.

Es erfüllt mich mit Freude zu wissen, dass unsere Pfade sich in der Zukunft wieder kreuzen werden. Die Bande, die wir geschmiedet haben, sind stark, und ich bin zuversichtlich, dass uns das Schicksal bald wieder zusammenführen wird.

In der Zwischenzeit habe ich mich entschlossen, Gerda Holzer und ihren kleinen Alwin nach Leilon zu begleiten. Es ist mir eine Ehre und eine Verantwortung, ihnen beizustehen und sie sicher an ihr Ziel zu bringen. Doch ich muss gestehen, dass ich auch in meiner Einsamkeit ein Funken Hoffnung hegt. Die Erzählungen von euren Erfahrungen mit euren Frauen haben mich daran erinnert, dass ich als junger Elf noch viel zu entdecken und zu lernen habe. Vielleicht bietet mir die Zukunft auch die Möglichkeit, mich mit Gerda anzufreunden und ihr Herz zu gewinnen auch wenn es nicht ohne Risiko ist, Gerda zu überzeugen, ihren Ehemann zu verlassen. Ich glaube daran, dass ich mit meinen Idealen und meiner Entschlossenheit das Richtige tun kann.

Bis wir uns wiedersehen, mögen euch die Götter beschützen und eure Wege erhellen.

In Freundschaft und Verbundenheit,

Lorandis Mooslicht

Doch Ermach kam kaum dazu, den Brief zuende zu lesen, als er ein rumpeln und fluchen vor der Tür des heruntergekommenen Gebäudes vernahm. Er weckte seine übrigen Gefährten, und da der Zwerg Faldur seine Muttersprache in den Flüchen erkannte, machte er den ersten Schritt nach draußen.

Dort traf er auf Datzlin Grausplitter, der auf den von Edwin ausgestreuten Murmeln ausgerutscht war. Erleichtert, dass es sich nicht um einen Hinterhalt handelte, folgten wir dem Zwerg zu seinem Gefährten Norbus Eisenrune. Die beiden hatten vor dem Tempeleingang ihr Lager aufgeschlagen und Luden uns ein, bei ihnen zu Rasten. Mehr oder weniger freiwillig rutschte ihnen heraus, dass sie auf der Suche nach einem Rubin waren, der angeblich in einer der Zwergenminen versteckt sein sollte. Sie warnten allerdings auch davor, dass sie bereits die Mine betreten haben, und dort von unbekannten Wesen attackiert worden sind.

Wir ließen uns jedoch nicht abschrecken und bemühten uns gemeinsam, die beiden Zwerge zu überreden, noch einen Versuch zu wagen. Es wurde vereinbart, dass sie den Rubin, und wir die restlichen Schätze behalten dürfen.

Tapfer drangen wir in die Mine ein und wurden von ein paar Schleimmonstern angegriffen. Nachdem diese niedergestreckt waren, durchsuchten wir den Raum. Edin entdeckte eine in einer Säule verstecke Schatulle, die einige Rubine enthielten. Zur Überraschung aller, wurden diese fair aufgeteilt.

Die Gruppe machte ein kurze Pause, erledigte ein weiteres, sich ziemlich erbärmlich anschleichendes Monster und folgte dann einem Geheimgang tiefer in die Mine. Wir kamen schließlich an einen verschütteten Gang. Die uns begleitenden Zwerge machten sich auf, Schippen zu holen. Edwin schloss sich ihnen an.

Während sie warteten, konnte Ermach nicht wiederstehen, eine der Seitentüren zu öffnen. Er und Faldur erblickten einen toten, zwergischen Templediener, der einen verzierten, ornamentalen Dolch an einer Kette um den Hals trug. Ermach konnte dem Dolch aus irgendeinem Grund nicht widerstehen und musste ihn einfach an sich nehmen – auch wenn er dadurch in einen Streit mit Faldur geriet, der ihn davor warnte.

Als Edin mit den Zwergen zurückkehrte, war auch er wie auf magische Weise von dem Dolch angetan, war jedoch selbstkritisch genug, sein Verhalten zu hinterfragen und vermutete schnell, dass etwas mit dem Artefakt nicht stimmte. Er war bemüht, Ermach zu warnen, doch leider ohne Erfolg.

Als die Gruppe schließlich, nach hartet Arbeit, den weiteren Weg freigegraben hatte, eröffnete sich vor ihnen der Altarraum, nach dem sie gesucht hatten. Schnell fiel ihnen der Smaragd in die Augen, den eine Statue in Händen hielt.

Während Faldur und Ermach sich mit Datzlin und Norbus freuten, dass sie den ersehnten Schatz gefunden hatten, vergaß Edwin die im Vorhinein getroffene Abmachung und beschloss, den Smaragd an sich zu nehmen.

Sein Tatendrang führte allerdings dazu, dass er eine Falle übersah, und die Statue flog ihm in einer gewaltigen Explosion um die Ohren, die die Mine deutlich erschütterte. Nur durch sein Geschick konnte er einen grausamen Tod vermeiden – doch es entbrach ein Streit mit den neu kennengelernten Zwergen, die sich von uns verraten gefühlt haben – sie können ja nicht wissen, dass Edwin nicht das beste Gedächtnis hat, wenn es um Abmachungen geht…

Sie zogen ab und ließen sogar den Rubin, den Ermach ihnen als Wiedergutmachung eines vorherigen Fehltritts geschenkt hatte, vor dem Eingang des Tempels liegen. Zum Glück konnten wir die beiden einholen, richtig stellen, dass es sich lediglich um schlechte Kommunikation gehandelt hat, und ihnen ihren Smaragd geben. Als Dank erhielten wir das Gegenstück zu dem vorher erhaltenen Stein der Verständigung.

Als wir uns dann gut gelaunt auf den Heimweg nach Phandalin machen wollten, wurden wir allerdings am Eingang der Mine von einer Gruppe von Orks überrascht, die sich hier wohl häuslich niederlassen wollten.

Schnell wurde klar, dass es zu keinen friedlichen Verhandlungen kommen würde. Die Orks griffen an und wurden von den noch verteilten Murmeln böse überrascht. Während sie versuchten sich zu sammeln, nutzte Edwin die Gelegenheit um sich in den Häuserruinen zu verstecken und mit gezielten Hieben den Orks immer wieder zuzusetzen, während Faldur sich tapfer in den Kampf stürzte. Es schien, als würden die Orks Faldur überwältigen, aber durch einen kleinen Zauber von Ermach kam auch Faldur wieder auf die Beine. Einer der Orks schaffte es, sich Ermach zu schnappen und ihm ein Messer an die Kehle zu halten, und für einen Moment schien es, als wäre die Heldentruppe zur Aufgabe gezwungen, doch Ermach entfesselte einen mächtigen Schrei, der den Ork von sich, und gegen die nächste Wand schleuderte. Mit Ermach aus der Schusslinie gelang es Faldur und Edwin die letzten Orks zu bezwingen, und die Heldentruppe ging schließlich als Sieger hervor.

Mit dem Gefühl, an unseren Herausforderungen gewachsen zu sein, machten wir uns auf nach Phandalin um das nächste Abenteuer zu bestreiten.

Eintrag 4: Auf zu den Orks

Zurück in Phandalin trafen wir unseren Magierfreund Lorandis erneut, der sich erstaunlich bedeckt über die Reise mit Gerda hielt. Ein Gentleman genießt und schweigt, schätze ich. Böse Zungen behaupten, er seie abgeblitzt, aber wer weiß schon, was da die Wahrheit ist. Dann beschlossen wir, unsere Reichtümer in der Minenbörse Phandalins zu verkaufen. Auf dem Weg dorthin begegneten wir der Heilerin Adabra erneut, die auf dem Dorfplatz einem Kind ein Ritual zur Vergötterung Chalias erklärte. Während Ermach vorsichtig nach Heiltränken erkundigte, beschloss Edwin, der kleinen Distel zu helfen, das Ritual fortzuführen. Leider mehr schlecht als Recht, und es war schließlich Edwin, der noch etwas über die Huldigung der Götter lernen konnte. Adabra erzählte währendessen dem Rest der Gruppe, dass Distel eine Waise ist. Erführchtig hakte Ermach nach, ob sie denn Hellsehen könnte, oder was sie so weise macht. – Schnell wurde er jedoch korrigiert und auf seinen Fauxpas aufmerksam gemacht… Wir verabredeten uns mit Adabra für den Abend in der Taverne und setzten dann unseren Weg zur Minenbörse fort.

Wir trafen Halia Thornton, die Händlerin der Börse und mit Faldurs Expertise, was wertvolle Steine angeht, konnte er einen guten Preis für unsere Rubine verhandeln. Die Leute im Laden machten große Augen, als wir unsere Reichtümer auf den Tisch legten und eine saftige Belohnung einstrichen – die wir dann im Löwenschild bei der zwergischen Händlerin Linene Grauwind, welche von unserem tapferen Zwergenkrieger sehr angetan schien (ich glaube, man sieht hier in der Gegend nicht so häufig andere Zwerge), direkt für allerlei Krimskrams auf den Kopf hauten. Faldur beschloss, sich einen silbernen Hammer zu kaufen – eine Fehlinvestition wenn man mich fragt. Die bringen sicher eh nix gegen Drachen, Edwin kaufte sich ein Zelt, und Lorandis gönnte sich einen neuen Bogen. Ermach stockte nur seine Bolzen auf, neben den Heiltränken, mit denen sich die ganze Gruppe eindeckte. Wurde auch Zeit!


Neu aufgerüstet überkam die Abenteurer ein Tatendrang und wir beschlossen nicht länger zu fackeln und zur nächsten Mission aufzubrechen. Vorher ließ Ermach Adabra im Laden wissen, dass sie das Treffen in der Taverne verschieben müssten, und erkundigte sich vorsichtig, ob Adabra auch Zutaten und vielleicht sogar Drachenblut verkauft. Adabra konnte Ermachs großen Augen nichts ausschlagen und bot an, aus Niewinter Drachenblut für ihn importieren zu lassen. Hurra! Als Ermach fragte, ob sie ihm die 440 Gold für zwei Fiolen vorstrecken könne, konnte Adabra Ermach dann doch etwas ausschlagen und Ermach gab sich geschlagen. Adabra redete noch irgendwas davon, dass sich die Gruppe nicht hetzen müsse um den großen Alfons zu retten, aber der Vermerk stieß auf taube ohren, denn wir waren uns sicher, dass wir bereits alle Informationen eingeholt hatten, die wir für unsere Reise brauchten – absolut keine.

Währendessen holten Faldur, Lorandis und Edwin die Belohnung für unsere letzte Aufgabe beim Bürgermeister ab. Wieder öffnete dieser nicht die Türe. Edwin versuchte, mit ihm zu feilschen, und den Zwergenring einzubehalten, bis Harbin zahlt, doch der Bürgermeister blieb stur wie immer und schob erst die 100 Goldmünzen unter der Tür durch, als er den Ring in den Händen hielt.

Wir versammelten uns und marschierten blindlings los Richtung Haasenbeere, von wo aus es nicht weit zur Farm des großen Alfons ist. Dank Faldurs suuuper Gespür für sichere Rastplätze überstanden wir die erste Nacht zurück auf der Straße ohne irgendwelche Zwischenfälle – abgesehen davon, dass Edwin niemanden außer sich in seinem 2-Personen-Zelt schlafen lassen wollte. Am nächsten Tag spielte uns das Wetter dann echt übel mit. Es gewitterte heftig, und wir wurden ordentlich nass. Immerhin erlaubte Edwin in der nächsten Nacht Ermach, sich in eine Ecke des Zeltes zu legen, während er sich dann mit Lorandis am nicht vorhandenen Lagerfeuer austauschte. Vermutlich darüber, wie wunderschön hübsch Ermachs toller neuer Zwergendolch funkelt (und wie hässlich Faldurs neuer Hammer glänzt). – Aber ich kann nur spekulieren.

In der Nacht bemerkte Edwin (Faldur?) dann aber, dass ein paar Gestalten den Weg entlang streiften. Wir hielten uns bedeckt – denn es handelte sich um eine Gruppe Orks, die einen blutigen Sack schleppten. Leider konnten wir nicht verstehen, was sie sagten, obwohl ihnen Edwin tapfer hinterherschlich.

Die Orks stellten schließlich eine Art Mahnmal auf: Köpfe anderer Orks, die Sie auf Spieße steckten. Sie wollten auch einen Stein beschriften, doch der Regen machte ihnen einen Strich durch die Rechnung.

Wir beschlossen nach ein wenig hin und her, die Gruppe zu konfrontieren. Edwin bediente sich einem neuen Trick und nahm die Gestalt eines Orks an. Er versuchte so an Infos zu kommen, doch leider bemerkten die Orks jemanden am Wegesrand liegen. Und das obwohl Ermach mehrmals lautstark den Zwerg darauf hingewiesen hat, dass sein blitzender Silberhammer sie AUF JEDEN FALL verraten wird! Das es ganau dieses Meckern war, was die Orks hörten, wage ich zu bezweifeln. Dies war nicht unsere erste Auseinandersetzung mit Orks, und wir funktionierten wie ein eingespieltes Team. Lorandis zauberte mächtige Geschosse, und machte es mir leicht, den ersten Ork mit der Armbrust niederzustrecken. Der zweite wurde von Edwin außer Gefecht gesetzt, als der Ork sich an ihm vorbei gegen den Rest der Gruppe stellte – nicht ahnend, dass der orkisch aussehende Edwin auf unserer Seite kämpft. Faldur lief tapfer auf den letzten der Orks zu, doch bevor er überhaupt richtig loselegen konnte, war auch dieser von Lorandis magischen Geschossen und einem demotivierenden Spruch von Ermach zu Grunde gerichtet. Lag bestimmt an dem neuen Hammer, der schwingt sicher nicht wie der Alte.

Wir wollten den überlebenden Ork verhören, der uns erst ein paar Lügen auftischte. Angeblich seinen die beiden Ork Köpfe von ungläubigen gewesen, die die Talos Anhänger hingerichtet haben. Ein bisschen Zauberkunst half jedoch, die Wahrheit zu erfahren: Die beiden Orks waren zwar ungläubige (und es gibt wohl eine Art Stammeskampf zwischen den Orks), doch sie wurden im Kampf von dem großen Alfons niedergestreckt. Er könnte also noch am Leben sein! Lorandis erwähte, die Ork Köpfe mit dem Symbol von Talos zu versehen, um ein bisschen Chaos zu stiften, entschied sich aber dagegen. Der verhörte Ork wurde dann von Edwin hingerichtet.

Im Morgengrauen machten wir uns wieder auf den Weg und kamen nach Haasenbere. Das Dorf war sehr heruntergekommen und bestand nur noch aus Ruinen. Uns fielen vier Pferde auf, die in der Nähe eines Brunnens standen. Eins hatte sogar einen Sattel! Ich wollte ja unbedingt meine Reitkünste demonstrieren, aber der Rest der Gruppe wollte die Pferde lieber anbinden. Pferde sind freiheitsliebende Tiere, also kein Wunder, dass sie sich das von Ermach nicht gefallen ließen. Der Rest der Gruppe hat es besser hinbekommen – aber anbinden ist nun mal nicht gleich reiten! Faldur, der bis zu diesem Punkt sehr stur behauptete, nicht reiten zu wollen, kam erstaunlich gut mit einem der Pferde zurecht. Wir haben noch ein bisschen das Dorf durchsucht, bevor wir uns zu Pferd aufmachen wollten. Ein Branding wies darauf hin, dass die Pferde zu Alfons gehörten – also wollten wir sie zu ihm zurückbringen. Gegen eine kleine Belohnung, wie Edwin anmerkte, versteht sich. Eins ist uns zwar davon gelaufen, darum konnte ich leider wieder nicht meine tollen Reitkunststücke präsentieren, sondern musste mir ein Pferd mit Faldur teilen.

Der Brunnen war übrigens leer.

Wir kamen schließlich an der Farm an, auf der wir Alfons vermuteten. Wir ritten hoch erhobenen Hauptes auf die Farm zu, und erblickten viele viele lebende Orks und viele viele tote Menschen. Mit weniger erhobenem Haupt ritten wir dann einfach wieder zurück.

Wir überlegten hin und her, aber Lorandis hatte schließlich die gute Idee, dass wir mit einem Feuer ablenken könnten, während Edwin sich in die Scheune schleicht.

In der Nacht starteten wir dann unseren zweiten Versuch. Edwin machte sich auf den Weg durchs Feld um sich an das Haus auf der Farm anzuschleichen, während der Rest zu Pferd um das Gelände herumritt um sich von hinten zu nähern. Lorandis hatte ein bisschen Probleme mit dem unwegsamen Gelände und musste sein Pferd zurücklassen. – Wäre ich doch besser mal geritten… – Aber wir konnten das letzte Pferd auch am Zaum führen und zu Fuß an den Orks vorbeischleichen. Das Pferd machten wir zur Sicherheit noch unsichtbar.

Edwin hat währendessen versucht, einen der von uns niedergestreckten Orks zu immitieren, um zwischen den anderen Orks nicht aufzufallen, sollte er entdeckt werden. Geschickt schlich er sich um die Scheune und weichte den patrollierenden Orks aus, bis er schließlich zu einer Luke auf der Rückseite des Hauses kam. Er schickte uns auch eine Sprachnachricht über die Funk-Steine, aber irgendwie brach die Nachricht mittendrin ab.

Lorandis, Faldur und Ermach gingen noch ein wenig weiter ums Gelände und bereiteten eine Ablenkung für den Notfall vor, indem wir in einer alten Schmiede mit Kamin und Amboss Öl verkippten um ein Feuer vorzubereiten. Jetzt mussten wir nur noch auf Edwins Signal warten, was er uns durch unsere tollen Sprachsteine geben würde.

Der Kamin war übrigens leer.

Edwin konnte mit geschickten Einsatz seiner unsichtbaren Magierhand das Seil lösen, was die Falltür verschlossen hielt, und sich in den Keller des Gebäudes schleichen. Und so verloren wir ihn aus den Augen….

Eintrag 5: Die Hofschlacht

Faldur, Lorandis und ich warteten geduldig in der alten, ausgebrannten Schmiede auf ein Zeichen von Edwin. Wir sichteten ein paar patrouillierende Orks und entschieden, uns zu verstecken und die Gefahr vorüber ziehen zu lassen. Damit er nicht zu doll glänzt und auffällt, stieg Faldur in den noch intakten Kamin und hielt sich dort fest. Lorandis versteckte sich hinter dem Haus bei unserem unsichtbaren Pferd und ich ließ mich hinter eine der heruntergekommenen Gebäudemauern sinken. Die Orks bemerkten uns in der Tat nicht, setzten dann aber ihren Weg Richtung Hauptgebäude fort.

Wie ich später erfuhr, hat Edwin währenddessen Alfons im Keller entdeckt. Dieser war grün und blau geschlagen und kaum noch bei sich. Der großzügige Edwin bat ihm seinen Heiltrank an, um ihn ein wenig aufzupäppeln, erklärte ihm von seiner Ork-Verkleidung und löste dann Alfons Fesseln. Edwin gab ihm sogar noch zwei seiner Dolche, damit Alfons sich verteidigen kann. Keinen Moment zu spät, denn drei Orks kamen in den Keller. Offensichtlich hatten sie bemerkt, dass die Kellerluke nicht mehr verknotet gewesen ist. Alfons schaltete schnell und drückte Edwin einen der Dolche an die Kehle. Edwin bemühte sich, mitzuspielen, doch seine Stimme, die noch zu menschlich klang, verriet ihn. Die Orks griffen an, und setzten Edwin, der sich schließlich hinter Alfons rettete, übel zu. Mit vereinten Kräften konnten aber auch Edwin uns Alfons die Orks schwer verletzten, sodass diese schließlich aus dem Keller türmten. Alfons machte Edwin klar, dass er zwar einsieht, dass wir hier nicht lange verweilen können – dass er aber unbedingt den Hauptmann der Orks tot sehen will. Er versprach ihm im Gegenzug sein Mythril Kettenhemd, sollten wir ihn bei seinem Vorhaben unterstützen…

Während dies geschah, überlegten wir, also Lorandis, Faldur und ich, Ermach, wie wir mit den patrouillierenden Orks verfahren sollten. Wir entschieden uns kurzerhand, unsere Ablenkung schon jetzt zu starten. Wir versammelten uns hinter der Schmiede, wo Lorandis durch seine Zauberkünste das Quieken eines Schweines aus der Schmiede ertönen ließ. Wie erwartet lockte dies die hungrigen Orks, die zuvor noch über köstliche Schweine sprachen, zurück. Während sie sich ihren Weg in die Schmide bahnten, hüpften Faldur und ich elegant auf unser unsichtbares Ross und ritten los. – Loarandis spurtete uns nach und schoss einen Feuerpfeil in die Schmiede um das verteilte Öl zu entfachen. Ich muss schmunzeln, wenn ich daran denke, wie verwirrt die Orks gewesen sein müssen. Sie hören ein Schwein, finden aber keins, glauben für einen kurzen Augenblick einen Zwerg und einen Halbling rasant durch die Luft fliegen zu sehen, gegebenenfalls den gehetzten Magier, nur um dann plötzlich in der Schmiede von sich rasch ausbreitenden Flammen umzingelt zu sein. – Sie schafften es dummerweise aus der Schmiede heraus ohne Feuer zu fangen, aber es war ein Bild für die Götter.

Während wir dann noch lamentierten, ob Edwin wohl in Sicherheit sei und allein klar kommt oder ob er Hilfe braucht, sahen wir die blutüberströmten und verletzten Orks aus dem Keller kommen. Faldur entschied sich, Edwin zur Hilfe zu Eilen und ließ das Pferd an der Kreuzung oberhalb des Hauses stehen. Ich blieb noch ein wenig sitzen und bediente mich meiner Armbrust. Lorandis traf ebenfalls keuchend hinter uns ein, als Edwin zusammen mit Alfons aus dem Keller kam. Ich war ja ganz schön beeindruckt von Alfons, der fast aussah wie ein muskulöser Riese in Menschengestalt- und kämpfen konnte er auch noch.

Und das war auch gut so, denn aus dem Haupthaus, in dem die verletzten Orks Unterschlupf gesucht hatten, strömte nun eine menge unverletzter Orks. Fladur und Alfons blockierten den Eingang und hielten die ins Freie laufenden Orks in Schach, während Edwin mit gekonnten Seitenhieben Unterstützung bat. Lorandis suchte sich Schutz hinter einer Mauer und schoss magische Geschosse auf die Ausdringlinge, bevor er sich hinter die Mauer in Deckung fallen ließ. Ermach blieb zu Pferd und schoss mit seiner Armbrust, während er dem verwundeten Edwin ein paar gute, heilende Worte zukommen ließ.

Doch als wäre der Ansturm aus dem Haus nicht genug, tauchten jetzt noch mehr Orkische Gefahren auf: Sowohl kamen die Orks, die wir mit der Schmiede abgelenkt haben unweigerlich näher – aber noch viel schlimmer: Eine Art Hauptmann, der den anderen Orks deutlich überlegen schien und Befehle fauchte, tauchte mit zwei weiteren Schergen auf, und machte seinen Weg um das Haus herum.

Edwin schaltete schnell, schlich sich außen um das Haus herum und näherte sich von hinten in Windeseile den gefährlichen Widersachern. Ich versuchte noch, mit meinen leuchtenden Bällen die Neuankömmlinge zu leichteren Zielen zu machen, doch leider schien genau der Hauptmann davon unbeeindruckt. Trotzdem schaffte es Edwin, ihm mit einem heimtückischen Angriff von hinten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Der Ork-Chef hatte wirklich keine Ahnung, was ihn da so kalt erwischt hat, so schnell war Edwin wieder in seinem Versteck! Und dann schlug auch noch Lorandis zu, und feuerte noch eine Salve seiner magischen Geschosse ab, die dem Hauptmann förmlich das Gesicht wegbrannten! Er sackte zu Boden und für einen Moment sahen wir uns des Sieges sicher…

… bis ich dann plötzlich einen starken Windstoß verspürte. Ein Blick nach oben genügte, um allen Beteiligten das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. Ein gigantischer weißer Drache landete direkt neben dem Haupthaus und fror ohne zu zögern die beiden übrigen Begleiter des Hauptmannes ein. Sein eisiger Atem hinterließ eine Spur der Verwüstung auf dem Boden. Zum Glück war Edwin hinter dem Haus versteckt…

Uns war klar: Auch wenn wir mit den Orks gut zurechtkamen, konnten wir nicht länger hierbleiben. Alfons zog mich zurück aufs Pferd, Lorandis, Faldur und Edwin flüchteten so schnell sie ihre Beine tragen konnten. Aus der Ferne konnten wir noch beobachten wie das fürchterliche Biest den gesamten Hof auseinandernahm.

Edwin war das zu viel. Während Faldur nach einem geeigneten Schlafplatz Ausschau hielt, wollte er sich einfach aus dem Staub machen. Er fluchte über den Drachen, offensichtlich war ihm die ganze Situation doch zu viel geworden… Man kann es ihm eigentlich nicht verübeln, dennoch traf es mich wie ein Messer ins Herz. Wenn er schon nicht glaubt, dass wir gemeinsam mit dem Drachen fertig werden können, wie sollen wir es dann ohne ihn schaffen?! Und wie will er auf sich allein gestellt, in dieser gefährlichen Gegend wieder nach Niewinter zurückfinden?! All das bereitet mir große Sorgen, und ich glaube die anderen haben gemerkt, wie zerrissen ich in dem Moment war. Ich hatte mir vorgenommen die Gruppe zusammenzuhalten, doch daran bin ich schon jetzt gescheitert. Faldur schien das ganze wenig zu berühren, und auch Lorandis fiel der Abschied nicht sonderlich schwer. Vielleicht muss ich mir bei den beiden eine Scheibe abscheiden – das letzte was wir jetzt gebrauchen können ist Zweifel an unserer Mission… Egal, wie aussichtslos sie im Moment erscheinen mag.

Eintrag 6: Der Tempelschatz

Aus der Ferne beobachteten wir noch einige Zeit den niedergebrannten Hof und schafften es irgendwann, uns schlafen zu legen. Am nächsten Morgen wollte Alfons Gräber für die Gefallenen ausheben und wir begleiteten ihn bei diesem Vorhaben. Ich musste mich ganz schön zusammenreißen, um trotz Edwins Abwesenheit gute Stimmung verbreiten zu können. Ich denke, mein Frühstück hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die anderen, die sich mit Schaufeln ausgestattet hatten, bei ihrer knochenharten Arbeit genug Kraft hatten.

Wir kauften Alfons auch eines seiner Pferde ab, damit wir auf unseren Reisen gegebenenfalls ein wenig schneller unterwegs sind. Dann machten wir uns gemeinsam auf den Weg zurück nach Phandolin. Unterwegs legten wir einen Zwischenstopp ein, denn wir hatten ja von dem Händler gehört, dass es einen mutmaßlichen Schatz in einer Tempelruine gäbe. Auch wenn Alfons uns mehrfach versicherte, dass es sich dabei nur um ein Gerücht handelte, konnten wir ihn überzeugen, uns Gesellschaft zu leisten. Als wir uns den Ruinen näherten, vernahm Lorandis ein dunkles Schluchzen. Wir näherten uns vorsichtig, stellten die Pferde ein wenig zur Seite und betraten die Ruine durch eine niedergerissene Mauer. Vorsichtig schlichen wir näher an das Schluchzen heran und entdeckten einen Oger, der schluchzend an einer Mauer gelehnt war. Irgendwie wirkte er gar nicht so bedrohlich, wie man sich Oger normalerweise vorstellt, also nahm ich – mit Faldur, Lorandis und Alfons als Rückendeckung – das Gespräch mit ihm auf. Der Oger hieß Bordrum der Schöne. Nach und nach stellte ich auch meine Gefährten vor und erklärte dem Oger mit schmeichelnden Worten, dass wir hier sind, um zu helfen. Wir erfuhren den Namen seines Chefs: Brahm, der Grausame, hatte wohl gerade – und das konnten wir auch hören, denn die dumpfen Aufschläge einer Keule auf matschige Überreste untermalten das Gespräch – einige andere „Freunde“ aussortiert. Wir überredeten Bordrum dazu, eine Pause einzulegen und seine Wache uns zu überlassen. Wir schickten ihn also aus der Tempelruine zu einem ausgedachten See im Norden.

Wir beschlossen, Brahm zunächst aus dem Weg zu gehen und zuerst einen Blick in die Ruine zu werfen. Als wir die Türen öffneten, erspähten wir darin einen gewaltigen Oger, der schlief. Über ihm hing eine gewaltige Glocke, die, so versicherte uns unser Zwerg, aus Kupfer gemacht war. Vorsichtig zogen wir uns zurück und warfen dann einen verstohlenen Blick um die Tempelruine herum. Dort entdeckten wir auch Brahm, den Grausamen, der, wie erwartet, gelangweilt mit einer Keule auf einen matschigen Haufen von Orks einschlug. Mangels eines besseren Plans versuchten wir dieselbe Masche wie mit Bordrum – leider ohne Erfolg. Meine Worte trafen auf taube Ohren und Brahm setzte zum Angriff an. Während ich weiter auf ihn einredete, feuerte ich einen Warnschuss ab, der sich genau in seinem Auge versenkte. Und da sollen die anderen noch mal sagen, ich sei ein schlechter Schütze! Lorandis handelte schnell, zog seinen Bogen und schoss auf das andere Auge. Erblindet war selbst der mächtige Oger keine große Herausforderung mehr für uns. Seine Schläge gingen ins Leere und sowohl Faldur als auch Alfons hatten im Nahkampf gute Chancen. Von dem Lärm angelockt kam noch ein weiterer Oger um den Tempel herumgelaufen. Ich deutete auf seinen fast gefallenen Chef und merkte an, dass es einen Machtwechsel gab. Ich verzauberte ihn dazu, besser das Weite zu suchen, bevor er dasselbe Schicksal erleidet, und auch er zog nach Norden. Ich hege die leise Hoffnung, dass die beiden Oger überleben und sich wiederfinden. Ohne die nötige Unterstützung seiner geflohenen und schlafenden Untergebenen wurde Brahm schließlich von Faldur hingerichtet.

Mit dem Boss aus dem Weg schnappte sich Faldur dessen Keule und wir widmeten uns wieder der Ruine. Faldur ließ die Keule vor den Füßen des immer noch schlafenden letzten Ogers krachen und machte mehr als deutlich, dass er besser fliehen sollte – und der Oger konnte nicht widersprechen. Als ich dann auch einen Schritt in das Gebäude machte, fühlte ich mich plötzlich sehr schwach. Der prächtige Dolch, den ich um meinen Hals trug, ließ mich spüren, dass dies der „richtige Ort“ ist. Erschöpft teilte ich das meinen Gefährten mit. Leider konnten wir auf Anhieb nicht viel in der Ruine finden, außer dass Faldur, als er den Altar berührte, einen Mechanismus auslöste und uns ein kleines Versteck im Boden mit etwas Gold offenbarte. Doch das konnte noch nicht alles sein! Mit wachsamen Augen durchkämmten wir das Gelände und entdeckten eine alte Kirchenglocke, die bereits überwuchert und beiseitegestellt worden war. Irgendetwas stimmte hier nicht. Zurück im Tempel beschlossen wir, die aktuelle Glocke genauer zu untersuchen. Lorandis erwägte, den haltenden Holzbalken in Brand zu setzen, damit die Glocke fällt. Wir besannen uns auf Grund vergangener Erfahrungen eines besseren und Faldur bastelte einen Enterhaken aus den Manticore Stacheln, warf ein Seil über den Balken und erklomm den Glockenturm. Sein geschultes Zwergenauge erkannte schnell, dass es sich gar nicht um eine Kupferglocke, sondern um eine mit Kupfer überzogene Goldglocke handelte. Ja, das stimmt – eine Glocke aus purem Gold! Dieses Teil muss Tausende von Goldstücken wert sein. Wir holten die Glocke aus dem Glockenturm, befestigten sie am Pferd und brachen dann zeitig auf, falls einer der Oger sich doch noch entscheiden sollte, seinen mürrischen Boss zu rächen.

Eintrag 7: Eine wohlverdiente Rast

Unsere goldene Glocke erwies sich als ein Fluch und ein Segen zugleich. Klar, das Gold brauchen wir, aber das Teil zurück nach Phandalin zu schleppen war ein wahrhaftiger Kampf. Gut, dass wir Alfons dabei hatten, denn ohne ihn weiß ich nicht, ob wir so gut an unser Ziel gekommen wären. Ich habe sogar von unserer Ankunft geträumt – das Dorf, wie es jubelt und uns feiert – die Helden Phandalins… Leider hielt es sich nicht um eine Vision und unsere tatsächliche Ankunft verlief deutlich weniger prunkvoll. Dennoch war ich positiv überrascht, Edwin in Phandalin anzutreffen. Er hat uns wohl doch vermisst und es sich anders überlegt. Faldur war gewohnt mürrisch, ich glaube er hat das Gefühl von Edwin im Stich gelassen worden zu sein, aber es kann nun mal nicht jeder so mutig sein wie unser Zwerg.

Angesichts der Tatsache, dass wir eine rieisige Glocke aus Gold mit uns rumtrugen, erschien es uns eine weise Idee, zuerst die örtlichen Händler abzuklappern um zu schauen ob wir die Glocke zu Münzen machen können. Wir bekamen zwei Angebote: Wir konnten die Glocke an ___ für 1000 Gold verkaufen, und würden später, wenn die Kasse es hergibt, noch den Rest, also 1500 Gold bekommen. Das andere Angebot kam von Halia, die uns 1500 auf die Hand geben wollte und uns zusätzlich versprach, uns in der Stadt bekannt zu machen. Ich war natürlich dafür, möglichst viel Gold sofort einzukassieren – und bei zusätzlichem Ruhm würde ich nie Nein sagen, doch ich wurde von Faldur, Edwin und Lorandis überstimmt.

Faldur, Edwin und Lorandis schienen sich dann uneinig, wie das verdiente Gold überhaupt aufgeteilt werden soll, da Faldur es nicht einsehen wollte, Edwin einen Teil abzugeben. Erneut stimmten wir ab, Edwin bekam einen Anteil und wir vertagten die Entscheidung, wie mit dem Rest des Goldes verfahren wird auf einen anderen Tag, so wie das benennen Faldurs Pferdes und dem wählen eines Gruppennamens. Das sind die langsamen Mühlen der Demokratie, wie sie im Buche stehen.

Phandalin war – leider nicht wegen uns – auch in Aufruhr, denn der morgige Vollmondmarkt wurde aufgebaut und vorbereitet… Eigentlich ein fröhliches Unterfangen, doch hat es für mich leider einen unangenehmen Beigeschmack.

Doch davon durfte ich mich nicht unterkriegen lassen, denn am Abend stand ein Wettbewerb an, ein kleiner Barden-Wettstreit, denn neben mir waren noch zwei andere Barden im Dorf:

Einer, der mit Ortak Starkarm reiste und einer, dessen Namen ich nicht erfuhr, der mit einem stattlichen Ritter namens ____ “Der Bestien-Schlächter” unterwegs war.

Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, einen guten Auftritt für die Bürger Phandalins hinzulegen, aber irgendwie war der Wurm drin. Ich würde nicht sagen, dass ich schlecht war, aber der Beste war ich leider auch nicht… Und als mir der Barde des Bestienschlächters nach meinen Auftritt noch eins reinwürgte und meinte mich blöd von der Seite anmachen zu müssen, ist mir meine Zunge ausgerutscht und ich habe ein paar fiese Sachen gesagt, die ich später bereute… Meine Worte müssen den Barden hart getroffen haben, denn er sackte in sich zusammen. Wer austeilen kann, sollte auch einstecken können… sagt man ja immer so… Doch das habe ich so wirklich nicht gewollt. Ich habe seine Kräfte wohl überschätzt – oder meine unterschätzt…

Schnell habe ich mich zurückgezogen und auf meinem Zimmer verkrochen, während Edwin sich im Mondschein auf den Weg gemacht hat um den Ritter auszuspionieren. Wir hatten das groß diskutiert, überlegt ob es besser ist sich dem Ritter oder dem dubiosen Bürgermeister anzunehmen und uns gemeinsam für den Ritter entschieden.

Edwin brach dann aber natürlich doch beim Bürgermeister ein. Und das war vielleicht auch die richtige Entscheidung, denn wie er später erzählte wurde er zwar vom Bürgermeister gehört, konnte sich aber geschickt aus der Schlinge ziehen indem er mit verstellter Stimme den Bürgermeister warnte, dass er seine Schuld begleichen solle, oder so ähnlich. Damit landete er einen Glückstreffer, denn der Bürgermeister schien zu wissen, wovon Edwin sprach. Es ist also nicht nur der Drache, der dem paranoiden Mann Sorge bereitet. – Und das ist sicherlich gut zu wissen.

Wie bereits erwähnt stand eine Vollmondnacht an… Was für mich bedeutet, dass ich mein leidliches Ritual durchführen musste. Dummerweise erwachte Lorandis als er mich durchs Zimmer schleichen hörte. Er sah auch meine Ampulle mit Drachenblut und nahm sie mir ab. Auch Faldur wurde wach und ich kam nicht drum herum mich von Lorandis ausquetschen zu lassen und mein dunkles Geheimnis zu offenbaren: Das ich mich infiziert habe, und zur Bestie werde, wenn ich nicht zum Vollmond meine Medizin einnehme… Das Drachenblut, was mir langsam ausgeht. Ich habe die letzte Ampulle getrunken und gebetet, dass sie wirkt. Den Göttern sei Dank war es zwar eine unruhige, aber keine blutige Nacht.

Am nächsten Morgen tauschten wir uns miteinander aus und machten uns dann auf den Weg zum Vollmondmarkt. Hier sollten heute einige tolle Sachen versteigert werden.

Wir erstanden auch etwas: Eine Nachtsichtbrille, einen starken Heiltrank und …

Ein Schwert, welches ___ ging an den Bestienschlächter, ein Helm mit rot leuchtenden Augen ging an ___ und ____ ging an _____.

Nach der Versteigerung entschlossen wir, uns das Schwert, was der erhabene Ritter erstanden hat, noch einmal genauer anzusehen.

So schlich sich Edwin dann in dessen Kammer. Zuerst schien alles gut zu gehen, doch irgendwann bemerkte der Ritter unseren Schurken. Edwin versuchte noch, sich als einen der Bediensteten des Ritters auszugeben und verkleidete sich schnell… Dummerweise erkannte der selbsternannte “Bestien Schlächter” die Stimme als nicht die seines Angestellten… Und nahm Edwin kurzerhand fest.

Eintrag 8: Die Eskorte

Unser nächster Auftrag führte uns in eine Zwergenmine. Wir sollten den Aufseher Don Jon Raskin dorthin eskortieren, denn scheinbar wurde aus der Mine seit einiger Zeit kein Gold mehr geliefert.

Don Jon traf uns im Dorf. Er schien es eilig zu haben und war allgemein kein super angenehmer Zeitgefährte. Immer irgendwie korrekt, aber dennoch dubios. Klassischer Bürokrat, der nur die Zahlen sieht aber nicht die Menschen hinter den Nummern…

Dennoch brachten wir ihn wie vereinbart ans Ziel, wenn auch mit ein paar schneidenden Kommentaren. Ich habe das Gefühl, dass er uns gegen Ende unserer Reise nicht mehr super gut leiden konnte. Aber hey, uns kann doch niemand lange böse sein!

Wir trafen jedenfalls an der Mine ein, aber Zwerge fanden wir dort nicht. Stattdessen wurden wir relativ schnell von einer Gruppe Wer-Ratten in Empfang genommen! Da habe ich nicht schlecht gestaunt, es war ja nicht einmal Vollmond.

Ich muss zugeben, ich hatte ein bisschen die Hoffnung, dass wir mit den Ratten reden können, denn sie haben vielleicht Tipps für mich und den Fluch, der auf mir lastet. Könnten sie mir vielleicht sogar beibringen, wie ich meine Verwandlung kontrollieren kann?!

Doch zuerst mussten wir das Vertrauen der Ratten gewinnen, also schlug ich ein gemeinsames Abendessen vor. Die Ratten stimmten zu, aber meine Gefährten waren von der Idee nicht begeistert… Ich glaube Faldur war von vorn herein ziemlich parteiisch, weil er wieder seine geliebten Zwergenbrüder in Gefahr gesehen hat und Lorandis stieg da direkt mit ein…

Wir einigten uns dann auf einen Kompromiss und nächtigten im Höhleneingang, statt bei den Wer-Ratten. Trotzdem vereinbarten wir, die Höhle morgen zu besichtigen um uns selbst ein Bild davon zu machen, was hier passiert ist.

Das taten wir dann auch. Wir durchsuchten die Mine und fanden erst nur ein paar Vorräte, später entdeckte Lorandis mit Adleraugen dann aber das Logbuch des Vorarbeiters, was uns einiges an Infos über die Mine gab. Wir fanden auch einen versperrten Weg, der als Gefahr gekennzeichnet war. Wir entschlossen uns, dem erst einmal nicht nachzugehen und uns weiter umzuschauen.

Tragischerweise entdeckten wir dann auch einen getöteten Zwerg, und dummerweise sah es stark danach aus, als sei dieser bei der Flucht von hinten abgestochen worden. Faldur kochte vor Wut…

Doch dann fanden wir auch positives: In einem Raum tief in der Mine hatte sich noch eine letzte Gruppe Zwerge verschanzt, die wir befreien konnten. Sie waren schon deutlich abgemagert, wer weiß, wie lange sie ohne uns durchgehalten hätten. Faldur erfuhr von ihnen auch, was sich in dem abgesperrten Gang befindet: Ein Aaskriecher! Ein gewaltiger Wurm, der aggressiv sein Territorium verteidigt. Es ist vermutlich besser, wenn wir den einfach in seinem kleinen Minenbereich schalten und walten lassen, ohne uns einzumischen.

Nun musste nur noch entschieden werden, wie die Ratten Situation gelöst wird. Ich war bemüht, Faldur und Lorandis zu beruhigen und es mit Diplomatie zu versuchen – doch das gestaltete sich schwierig.

Die Ratten-Menschen wollten gerne wieder nach Hause – lustigerweise die Ruine die wir erst vor kurzen von Ogern bereinigt hatten. Das glaubten uns die Ratten aber nicht ohne weiteres, und ich flüsterte der Rattenchefin ein, dass sie doch einfach nachsehen gehen soll. Sie machte sich dann auch auf, allerdings folgte ihr niemand, was ein wenig meine Hoffnung war. Ich habe dann noch versucht, die restlichen Ratten mit Gold zu überzeugen, es war mir wirklich wichtig, kein unnötiges Blut zu vergießen… Aber Faldur war nicht so friedlich. Er entschloss sich den Ratten zu drohen und zückte seinen Silberhammer.

Dummerweise schienen die Ratten das Silber nicht zu erkennen und gingen direkt zum Angriff über. Dann ging alles sehr schnell, und irgendwann waren keine Ratten mehr da… Wiedermal haben nur die Zwerge überlebt. Ich glaube ein oder zwei Ratten konnten noch entkommen, aber der Rest wurde von Faldur hingerichtet. Böse Zungen würden behaupten, dass er es verdient hätte von einer der Ratten gebissen und angesteckt zu werden (was auch um Haaresbreite passierte) – aber ich habe ja zum Glück eine gute Zunge und bin froh, dass Faldur nicht auch noch mein Schicksal und das der Ratten teilen muss…

Um uns nicht noch mehr in die Politik einzumischen, ließen wir Don Jon mit den Arbeitern zurück. Sie können ja selber ausdiskutieren, unter welchen Bedingungen die Arbeit wieder aufgenommen werden kann.

Eintrag 9: Holz & Hinterhalt

Zurück in Phandalin nahm uns dann Edwin in Empfang, der aus seinem Hausarrest entlassen wurde.

Wir machten uns dran, die in der Mine aufgesammelten Gold Nuggets in der Minenbörse zu verscherbeln – und dann auch noch ein bisschen Halia auf den Zahn zu fühlen.

Dann warfen wir einen Blick auf das schwarze Brett. Wir entschlossen uns, in den Niewinterwald zu reisen, um bei den Holzfällern, insbesondere Harbin Westers Bruder, nach dem Rechten zu sehen und eine Wagenladung Proviant dort abzuliefern. Natürlich würden wir niemals unvorbereitet aufbrechen, darum suchten wir nach Infos, die uns auf unserer Reise helfen könnten und besorgten einen Kompass. Denn, so sagte man uns, verliert man im Dickicht des Waldes scheinbar schnell die Orientierung…

Wir schnappten uns also den Ochsenkarren zogen also los Richtung Wald. Ziemlich praktisch, denn der Ochse kannte den Weg besser als wir. Ich muss zugeben, dass der Niewinterwald einem schon ein bisschen Angst einjagen kann. Er ist ziemlich dicht bewachsen, dunkel und wirklich neblig. Natürlich ließen wir uns davon nicht abschrecken und bahnten uns einen Weg hinein.

Dann entdeckten wir ein weiteres Wildschwein, was Seelenruhig auf einer Lichtung stand. Wir hatten natürlich aus unserer letzten Begegnung gelernt, und attackierten nicht sofort. Stattdessen versuchten wir zu kommunizieren, immerhin spricht Lorandis ihre Sprache – doch das Wildschwein machte sich trotzdem schnell aus dem Staub. Dumm gelaufen…

Besser lief es dann aber, als wir weiterwanderten: Denn wie der Zufall so wollte, stolperten wir bei der Suche nach einem Schlafplatz auf eine Art Zelt, gebaut aus Ästen. Es war die Behausung des Wildschwein-Orks, der uns kurz zuvor entwischt ist! Wir ergriffen die Chance und hinterließen eine Nachricht:

_____

Dann rasteten wir noch die Nacht, und machten uns am Morgen (leider ist die Bewohnerin nicht mehr aufgetaucht) wieder auf Richtung Holzfällerlager.

Dort angekommen trafen wir auf den Vorsteher, ____ Wester. Aus der ferne erblickten wir auch einige Arbeiter, die wohl gerade Pause machten.
Lorandis und Edwin gingen mit Herrn Wester zu dessen Hütte um die Lage zu besprechen, ich machte noch einen kurzen Abstecher zu den Arbeitern.

Dummerweise kam es dann nicht groß zu einem Gespräch, denn seltsame, menschengroße Ameisenkreaturen schossen aus dem Boden und attackierten alles, was nicht bei 2 auf den Bäumen war. Ich gab mir alle Mühe, die Bestien von den hilflosen Arbeitern fernzuhalten und diese zu instruieren, die Flucht ins Wasser zu suchen. Manche hörten auf mich, manche legten sich auf den Boden und wurden getötet.

Während ich meine Zeit also so mit den Arbeitern verschwendete, hatten Lorandis und Edwin vermutlich eine viel schlimmere Erfahrung, immerhin mussten sie Herrn Wester mit ihrem Leben verteidigen. So ganz ist das wohl nicht aufgegangen (ich erfuhr später, dass Herr Wester binnen weniger Sekunden zweigeteilt wurde), aber das lag sicher nicht an meinen Gefährten. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen wie Lorandis sich strategisch im Wasser hinter Ende des Stegs positionierte, und was vielleicht aussah, als wenn er verzweifelt nicht mehr auf den Steg zurückkommt, war sicherlich nur ein gewieftes Täuschungsmanöver, um die Angreifer hinterrücks beschießen zu können. So auch Edwin, der schnell und weit gesprintet ist als die Kreaturen auftauchten. Ich kann noch viel von den beiden über taktisches Kämpfen lernen.

Der Kampf war erbittert, und einmal hatte ich richtig Angst um Edwin: Eine der Kreaturen buddelte sich ein, und Edwin lief ungünstig über das Loch, wurde von der Kreatur gepackt und ins Loch gezogen. Glücklicherweise konnte er mit gezielten Stichen nach unten den Angreifer abschütteln, und obwohl ich ungeschickt im Schlamm ausrutschte, schaffte ich es noch rechtzeitig zu Edwin um ihn zu heilen.

Als die Gefahr dann endlich gebannt war, schickten wir die zwei überlebenden Arbeiter nach Niewinter, um sich dort neu zu situieren. Die Arbeit würde wohl erst mal ins Wasser fallen.

Edwin machte sich bewaffnet mit Kompass und Ochse schon mal auf den Weg nach Phandalin, damit man dort nicht so lange auf den Ochsen warten muss. Glücklicherweise tauchte kurz darauf Faldur auf, der sich seinen eigenen Weg durch den Wald gebahnt hat. Witzig, weil er sonst immer der ist, der sich über Edwin beschwert, dass er uns “im Stich lassen” würde. Naja, Hauptsache ist, wir finden uns immer wieder.

Eintrag 10: Orkisch für Anfänger

Dann durchsuchten wir das Camp und fanden – im Kamin, wie soll es auch anders sein – seltsame Voodoo Puppen, die in ihrer Zahl der Anzahl der Arbeiter inklusive Wester entsprachen. Diese sollten den Arbeitern wohl Unglück bringen. Kein Wunder, dass die Ameisenplage sie heimgesucht hat…

Wir zerstörten die Figuren – außer eine, die wir einem der Toten zuordnen konnten, damit wir sie ggf. später noch untersuchen können.

Wir beschlossen, die Nacht im Camp zu verbringen. Als ich meine Wache hielt, machte ich es mir auf dem Steg gemütlich und ließ meinen Blick über den beeindruckenden Niewinter Fluss schweifen. Vielleicht war ich davon ein bisschen zu sehr abgelenkt, denn plötzlich war ich ohnmächtig. Als ich zu mir kam, hatte ich einen Dolch am Hals und stand meinen Freunden gegenüber: Es wurde viel auf orkisch geredet, aber ich habe natürlich nichts verstanden. Lorandis informierte mich später, dass er der Ork Dame freundlich erklärt hat, dass wir mit ihr zusammenarbeiten wollen. Sie hat ihm daraufhin von einem Ritual erzählt, dem wir beiwohnen sollen. Lief also super! Dann stieß mich die Ork Frau weg und floh in den Wald. Komisch, dass sie nicht zum Frühstück bleiben wollte, wenn Lorandis sich so gut mit ihr verstanden hat…

Der Niewinter Fluss sollte uns direkt zur Ritualstelle führen, also folgten wir ihm guter Dinge, bis wir einen seltsamen Baum fanden:

An ihm hingen Voodoopuppen, ähnlich wie die aus dem Schornstein! Sie pulsierten, wie ein Herz in der Brust. Es war unheimlich. Wir trauten uns kaum, die Teile zu untersuchen.

Dann gingen wir weiter, bis wir auf eine Bande Orks trafen. Unsere neuen Freunde!

Die Friedens-Botschaft schien aber noch nicht zu dieser speziellen Ork-Gruppe durchgedrungen zu sein, denn sie griffen uns sofort an. Ich hielt meine Gefährten an, die Waffen ruhen zu lassen, und Lorandis gab sich alle Mühe, auf orkisch mit der Anführerin zu kommunizieren, doch diesmal blieb der erhoffte Erfolg aus. – Das ganze störte Faldur recht wenig, der es offensichtlich kaum erwarten konnte, den Orks die Schädel einzuschlagen. Vielleicht müssen wir mit ihm nochmal darüber sprechen was “Diplomatie” bedeutet… Am Ende gelang es uns dann (nicht zuletzt, weil wir uns als überlegene Kämpfer präsentiert haben) die Orks zu beruhigen. Lorandis erzählte ihnen, dass wir das Horn besorgen sollten, und wir wurden von ein paar der Orks zu unserer “Mission” eskortiert.

Um den Schein zu wahren drehten wir also um und gingen mit den Orks zurück Richtung Holzfällerlager. Ich diskutierte auf Halbling mit Lorandis, ob wir noch irgendwas aus dieser Situation herausholen konnten, aber es wirkte als würden wir nur Zeit verlieren, wenn wir jetzt noch weiter in die falsche Richtung wandern… Wir nickten also Faldur zu und sagten, er soll halt sein Ding machen. Faldur grinste breit und kloppte in einem Sekundenbruchteil zwei der drei Orkköpfe ein. Einer der Orks versucht noch zu fliehen, aber das würde unsere Friedensverhandlungen natürlich zu Nichte machen, wenn er es zu den anderen schafft. Ich hab ihm noch ne Beleidigung an den Kopf geworfen, und Lorandis hat ihn dann magisch erschossen.

Naja. Wie geplant lief das nicht, aber wir hatten zumindest ein paar mehr Infos:

Es gibt scheinbar ZWEI Hörner, die die Orks für ihr Ritual benötigen. Beziehungsweise, wenn sie nur ein Horn haben, müssen sie das Fehlen des Zweiten durch Opfergaben ausgleichen. Ein Glück, dass Lorandis sich mit den Orks gut gestellt hat, sonst könnten böse Zungen behaupten, wir werden nur als Opfergaben zu den Orks gelockt… Außerdem erfuhren wir, dass es 8 Akolythen der Orks gibt, die wohl alle mitverantwortlich für das Ritual sind. Und diese ziehen ihre Kraft aus den seltsamen Voodoo Bäumen. Wir stehen also vor einer Entscheidung: Wollen wir das Ritual unterstützen, um die Orks auf unsere Seite zu ziehen und uns ihre Unterstützung im Kampf gegen den Drachen zu sichern, oder ob wir die Bäume zerstören, die Akolythen jagen und das Ritual so vereiteln…

Eintrag 11: Diskussion und Diplomatie

Wir entschlossen uns also umzudrehen, und spazierten zum Fallen-Baum zurück, der scheinbar einen Waldgeist beherrbergt, wo wir dann nach kurzer Zeit von Edwin überrascht wurden. Er erzählte, dass ihm auf dem Heimweg eine Gruppe von Orks begegnet ist. Er schaffte es, diese mit einer Oger-Illusion in die Flucht zu schlagen und schickte den Wagen dann allein weiter nach Phandalin, um uns aufzusuchen.

Als er auf uns traf, diskutierten wir noch unser weiteres Vorhaben. Edwin sah sich auch die Puppen am Baum an und Lorandis entschied sich, eine loszuschneiden. Dann warf er sie mir zu. Ich weiß nicht, was ich von dem Voddoo kram halten soll, also wich ich der fliegenden Figut aus, doch Edwin fing sie, bevor sie zu Boden fiel. Wir hatten ein ungutes Gefühl dabei, es kam mir irgendwie so vor, als seien wir um Haaresbreite einer Katastrophe entkommen. Immerhin ist hier scheinbar ein Waldgeist gefangen… Vermutlich keine sehr umgängliche Kreatur.

Dann kamen unsere alten Bekannten zurück: Der Schamane mit seinem Ork Gefolge. Er war stinkwütend und hatte es auf Lorandis abgesehen, der ihn zuletzt mit einem Freundschaftszauber milde gestimmt hat. Bevor er jedoch dazu kam, Lorandis weh zu tun, hat Lorandis einfach den gleichen Trick noch einmal benutzt. Der Schamane blies den Angriff ab und die Orks verzogen sich, nachdem Lorandis ein paar Worte mit seinem “alten Freund” gewechselt hatte… Nicht die hellsten, diese Orks.

Mit etwas Abstand folgten wir dann der Gruppe auf unserem Weg zum Ritualkreis. Unterwegs bogen wir ins Unterholz ab, bevor der Zauber nachgelassen hat, und haben uns mit Hilfe einer Stein-Illusion vor den vorbeimarschierenden Orks versteckt. Der Chef sah ganz schön wütend aus, nachdem Lorandis ihn das zweite mal mit den gleichen Tricks besiegt hatte, und seine Gefährten nicht von selbst misstrauisch geworden sind, dass er seine Meinung ständig wechselt. Soll aber nicht unser Problem sein!

Wir kamen schließlich auch an einem Hügel an, der unschwer als die Ritualstätte zu erkennen war: Riesige Steinplatten waren zu Toren aufeinandergestapelt und bildeten einen Kreis auf dem höchsten Punkt des Hügels. Aus der Ferne schon konnten wir tanzende Orks erkennen und ein paar Figuren, die in deren Mitte stehen. Wir näherten uns vorsichtig und teilten uns auf – was ja bekanntlich immer eine gute Idee ist. Dann hat man mehr Chancen auf Erfolg!

Ich machte mich unsichtbar und hielt mich an Edwin, der sich wieder so geschickt als Ork verkleidete, dass man ihn kaum von den anderen unterscheiden konnte. Lorandis und Faldur schlichen ein wenig weiter entfernt um den Hügel herum und fanden einen Eingang, der unter den Hügel führt. Sie drucksten noch eine Weile herum, ich bilde mir ein Lorandis gesehen zu haben, wie er auf einen Baum kletterte, machten sich aber irgendwann auf in die Hügelhöhle.

Auf unserem Weg Richtung Zirkel entdeckten Edwin und ich eine Falltür im Boden, die ziemlich gut mit Laub bedeckt war. Ich informierte Edwin über den Fund mithilfe unserer Sprech-Steine, während er sich den tanzenden Orks anschloss und um die beiden Schamanen, die mit einem Reh als Opfer in der Mitte des Kreises das Ritual abhielten, herumhampelte.

Ich positionierte mich unter dem Horn, was wir schon aus Erzählungen kannten, um zur Not das Ritual stoppen zu können. Doch das Ritual war schon in vollem Gange! Blitze fingen an, in die Steine einzuschlagen, und das in raschem Tempo! Ich wartete angespannt was passiert. Irgendwie dachte ich, wir wollten noch mit den Orks reden, bevor das Ritual stattfindet um zu klären, ob wir die gleichen Ziele verfolgen, aber da ich die Sprache der Orks nicht spreche und Edwin fleißig am Tanzen war, kam es zu keiner Aussprache.

Währendessen wanderten Faldur und Lorandis durch die Höhle, fanden ein kleines Gefängnis und dann ein Wildschwin. Sie zögerten kurz, unsicher ob das Wildschein wieder ein verwandelter Schamane ist, konnten diese Theorie aber schnell mit einem gezielten Feuerblitz entkräften. War wohl doch nur ein normales Wildschwein, welches dann langsam vor sich hinkokelte. Sie durchsuchten noch einen weiteren Raum und fanden einen Trank der Unverwundbarkeit, den Faldur sich einsteckte. Das letzte was sie fanden war eine Leiter, und als sie diese hinaufstiegen und die Luke über ihrem Kopf öffneten, konnte ich sie plötzlich sehen – und auch die Orks, die von den Plötzlich aufploppenden Köpfen ziemlich überrascht waren.

Das Ritual war inzwischen fast beendet, der letzte Blitz war kurz davor einzuschlagen, also bliess ich das Horn mit einer Donnerwelle von dem Steinkreis weg – was leider auch bedeutete, dass ich nicht mehr unsichtbar war.

Jetzt mussten wir schnell handeln…

Eintrag 12: Das Blutopferritual

Die Orks teilten sich auf: Eine Gruppe lief auf die Klappe zu um Lorandis und Faldur zu jagen, die sich (in der Hoffnung ungesehen zu entkommen) schnell wieder die Luke über dem Kopf zugezogen haben. Die andere Gruppe teilte sich nochmal auf um zum einen mich zu schnappen, und zum anderen die beiden Schamanen zu beschützen. Ich wüsste gerne, in welcher Gruppe Edwin sich befand, denn der hatte mich zwar mal kurz angesprochen kurz bevor das Ritual beendet war, allerdings habe ich ihn schnell wieder zwischen den anderen Orks verloren.

Dann sah ich, wie etwas kurioses passierte: Das Horn, dass ich aus dem Ritualkreis geblasen hab, schwebte vom Boden in die Höhe und wanderte dann schwebend davon. Ich eilte also sofort dem Horn nach, gefolgt von den Orks die versuchten mich zu schnappen. Ich erreichte das Horn, und die Orks mich. Ich stieß die Orks mit einem Windstoß von mir, dann erkannte ich, warum das Horn herumschwebte: Ortak, der Halbork mit dem Faldur sich so gut versteht, kann sich wohl ebenfalls unsichtbar machen! Er fluchte ein bisschen, weil er aus irgendeinem Grund dachte, mich retten zu müssen und kassierte dann ein paar heftige Schläge der Orks, bis er dann verwundet abzog. Ich rief ihm noch ein paar aufbauende Worte hinterher um ihn zu heilen, wüsste aber schon gerne, was er jetzt mit dem Horn vorhat… Leider beantwortete er mir diese Frage nicht.

Faldur und Lorandis tauchten irgendwann am Höheneingang auf. Sie fingen dann an, die Orks zu bekämpfen. Lorandis kletterte in einen Baum und schoss von dort aus Feuer auf die Orks, während Faldur sich tapfer Richtung Hügel kämpfte. Jetzt gab auch Edwin seine Verkleidung auf und fiel den Orks und Schamanen in den Rücken. Einen hat er geschickt ohnmächtig geschlagen, um ihn später verhören zu können. Der andere Schamane hat den ohnmächtigen Ork dann aber wieder geheilt, weshalb ihn Edwin noch einmal ausknocken musste.

Lorandis sorgte dann für die perfekte Ablenkung, indem er den gesamten Ritualkreis in Nebel einhüllte. Dies war super für Edwin, der sich immer wieder aus dem Sichtfeld seiner Feinde zurückziehen und heimlich angreifen konnte. Ich war etwas ratlos im Nebel, lief panisch heraus und fast einer Reihe von Orks in die Arme, die Faldur im Alleingang bekämpfte. Ich reagierte zum Glück fix und schallte auch diese Gruppe von Orks davon, um Faldur in seinem Kampf zu helfen.
Als nach einem heftigen Kampf schließlich alle Orks lagen, besiegten wir noch den letzten Schamanen.

In dem Moment, als der Schamane fiel, geschah dann aber etwas gruseliges: Obwohl ich dachte, das Ritual sei vereitelt, erschien plötzlich der Eber Donnerkeil… Ein angsteinflößendes Ungetüm, was Blitze um sich zog und wie eine Naturgewalt ungehindert in den Wald stapfte.

Edwin begann, den gefangen genommenen Schamanen zu befragen und es stellte sich heraus, dass der Eber sich auf den Weg macht um Falk, den menschlichen Waldhüter zu töten. Für mich war klar: Dies muss verhindert werden. Also brach ich Hals über Kopf auf, um vor dem Eber an Falks Hütte anzukommen.

Die anderen haben noch ein wenig getrödelt und weiter mit dem Schamanen geplaudert. Irgendwann hat der dann nichts mehr gesagt, nachdem Edwin sich über ihn beugte.. Keine Ahnung, was er zu ihm gesagt hat, dass es so totenstill wurde. Die drei holten mich ein, jedoch weigerten sich Edwin und Faldur den Eber zu überholen, aus Angst, er könnte uns dann angreifen.

Klar, sicher, dass das Ding mich nicht in der Luft zerreißt war ich auch nicht, und ich war von dem Kampf auch … ziemlich … geschwächt. Um ehrlich zu sein habe ich noch nie so viel Einstecken müssen, aber Falk musste ja irgendwie gewarnt werden! Ich rannte also mit Lorandis am Eber vorbei, der uns glücklicherweise nichts antat. Faldur und Edwin trauten sich trotzdem nicht und wir mussten ohne sie vorlaufen.

Doch dann bekamen wir mit, wie unsere alten Ork “Freunde” sich ein drittes Mal an uns die Zähne ausbeißen wollten und Edwin und Faldur attackierten. Lorandis drehte um, um den beiden zu helfen. Ich biss in den sauren Apfel, verließ mich drauf, dass meine Freunde auch ohne meine Hilfe mit den paar Orks fertig werden und rannte weiter unbeirrt durchs Unterholz, während ich schweres Schnaufen, das Klirren von Waffen und Lorandis zischende Zauber hinter mir hörte, bis sie von der Stille des Waldes verschluckt wurden, und ich nur noch meinen eigenen Atem und das Pochen meines Herzens hörte… Nur unterbrochen von ab und zu Umfallenden Bäumen, wenn diese dem gewaltigen Eber, der mir auf den Fersen war, weichen mussten.